Selten, dass kommunale Probleme an der Tumblinger Straße so deutlich thematisiert werden wie hier: Die Bekämpfung der Taubenplagen.
Allerdings spricht auch einiges für eine alternative Interpretation: Bekämpfung friedlicher Demonstranten (Friedenstauben) durch Wasserwerfer (der Polizei).
Vielleicht wird auch schlicht die traditionelle Vogeljagd mittels Wasserstrahl thematisiert.
Der Hitler-Attentäter Johann Georg Elser wird künftig auf einem rund 22 Meter hohen Graffiti-Kunstwerk im Herzen von München zu sehen sein: Die MAGIC CITY-Künstler WonABC und Loomit gestalten seit Samstag, 22. Juli 2017 eine 23 Meter hohe und 11,4 Meter breite Hausfassade in der Bayerstraße 69, in Blickweite vom Münchner Hauptbahnhof.
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Das Kunstwerk selbst wird eine Höhe von ca. 22 Metern haben. WonABC und Loomit möchten mit dem Werk Johann Georg Elser ein monumentales Andenken in jener Stadt schaffen, in der der Widerstandskämpfer am 8. November 1939 ein Sprengstoffattentat auf Adolf Hitler und große Teile der NS-Führungsspitze verübte. Der Anschlag im Münchner Bürgerbräukeller scheiterte nur knapp. Johann Georg Elser wurde verhaftet und am 9. April 1945, kurz vor Kriegsende, im Konzentrationslager Dachau ermordet. Heute erinnert in München unter anderem eine Gedenktafel in der Rosenheimer Straße, dem ehemaligen Standort des Bürgerbräukellers, an den Widerstandskämpfer.
Die Künstler über das Werk
Das Motiv ist eine Wahl der Künstler: „Ich bewundere Georg Elser nicht nur für seine Tat, sondern auch für den frühen Zeitpunkt des Anschlags. Er wollte schnell den Krieg beenden, den die Nazis entfesselt hatten, wissend, dass sie Europa in Schutt und Asche legen würden. Ich finde, dass Johann Georg Elser als einer der wichtigsten und frühesten Figuren des Widerstandes zu wenig in der deutschen Erinnerungskultur präsent ist. Außerdem interessiert mich die philosophische Frage, ob ein Tyrannenmord moralisch erlaubt ist – auch diese Frage werden wir in dem Werk stellen“, erklärt WonABC. Auch Loomit bekräftigt die Relevanz des Themas: „Bombenterror einerseits und moralisch legitimierter Wiederstand sind hochaktuelle Themen, für die Georg Elser mit seiner Geschichte steht.“
Die Hintergründe der Monumentalwand
Das Werk entsteht im Rahmen einer Kooperation zwischen der Münchner Tageszeitung TZ, der Ausstellung MAGIC CITY – DIE KUNST DER STRASSE (bis 3. September 2017 in der kleinen Olympiahalle), der Stadtsparkasse München und DIE FÄRBEREI, einer Einrichtung des Kreisjugendrings München-Stadt. Die Idee, die monumentale Wand mit einem Street-Art-Werk zu gestalten, stammt von TZ-Chefredakteur Rudolf Bögel. Die Produzenten von MAGIC CITY – DIE KUNST DER STRASSE übernahmen zusammen mit DIE FÄRBEREI die Koordination mit Künstlern und betroffenen Gewerken. Die Stadtsparkasse München, die in dem Gebäude eine Filiale unterhält, stellte die Wand zur Verfügung. Finanziert wird das Kunstwerk gemeinsam von allen beteiligten Partnern. Gestalten werden die Künstler ihr Werk mit Hilfe einer Arbeitsbühne. Hierbei handelt es sich um einen Teleskoplift mit 40 Metern Arbeitshöhe der Firma „Roggermaier Arbeitsbühnen“, die die Aktion ebenfalls unterstützt. TZ-Chefredakteur Rudolf Bögel erklärt: „Streetart braucht große Flächen – und Streetart braucht die größtmögliche Öffentlichkeit. Die Fassade an der verkehrsreichen Bayerstraße unweit des Hauptbahnhofs ist ideal, nicht nur wegen der Millionen Menschen, die hier jährlich im Herbst zur Wiesn laufen. Das Werk von Loomit und Won ABC ist ein weit sichtbares und wichtiges kulturelles Signal im Bahnhofsviertel.“
Die Künstler
WonABC ist ein Münchner Graffiti-Writing-Künstler, Comicautor, Grafiker und Aktionskünstler, der mit Kunstaktionen auf vier Kontinenten und durch die internationale Verbreitung seiner Werke weltweites Renommee genießt. Loomit gehört, genauso wie WonABC, zu den Gründungsvätern der Münchner Graffiti-Szene und ist ebenfalls international ausgesprochen erfolgreich. Das „Mural“ zu Johann-Georg-Elser wird ihr bislang größtes gemeinsames Werk darstellen.
Hausfassade mit Buch – ein magisch anmutendes Wandgemälde mit Anleihen an die Murals des Malers Diego Rivera | Lissabon
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