Im Allgemeinen geht es dem (zufälligen) „Entdecker“ und Betrachter beim Thema Graffiti zunächst nur um die Überraschung, den Kontrast zur Umwelt, dann erst um Farben und Motive. Graffiti kann aber auch eine Vielzahl von Emotionen, Botschaften und sozialen Kommentaren vermitteln – wenn man sich darauf einlässt. Es ist eine Form der Straßenkunst, die oft politisch, kulturell oder persönlich motiviert ist. Gerade bei bemalten Zügen schwingt noch Anarchie und eine Freiheit, die den Künstlern unterstellt wird, mit. Auflehnung gegen das System, Recht und Ordnung, die sich der Betrachter gerne selbst auf die Fahnen schreiben würde und in dessen Glanz er sich sonnen möchte – natürlich ohne die rechtlichen Konsequenzen fürchten zu müssen.
Aber wie steht es nun um die Herkunft des Bildes? Authentizität eines Graffitis kann eine Rolle spielen, denn viele Menschen schätzen den Wert der Originalität und möchten den künstlerischen Ausdruck in seinem ursprünglichen Kontext erleben. Originalgraffiti ist meist tiefer in die lokale Kultur, Geschichte und soziale Dynamik einer Region eingebettet, als Auftragskunst oder Fakes.
Allerdings gibt es auch viele Formen von digitaler Kunst oder Reproduktionen, die den Geist und die Ästhetik von Graffiti erfassen können. Fiktive Bilder können dennoch interessant sein, solange sie die Essenz der Graffiti-Kunst einfangen und kreative Elemente enthalten. Vielfach sind die Unterschiede für den zufälligen Beobachter, sprich Laien, nicht zu entschlüsseln.
Es hängt also davon ab, welche Aspekte des Graffiti man schätzt und was man aus dem Kunstwerk ziehen möchte.
Fazit: Einige bevorzugen die Originalität und den Kontext, während andere sich auf die künstlerische Darstellung und die Botschaft konzentrieren. Es ist letztendlich eine persönliche Präferenz, solange man nicht selbst gestalterisch seiner Umwelt auf den Leib rücken möchte.