Dabei fängt es so lustig an: Daredevil trifft auf seinen alten Weggefährten Spider-Man – da kommt schon mal der eine oder andere Kalauer um die Ecke. Aber schnell schon wird es ernst und echt grenzwertig was den „Guten Geschmack“ betrifft… Aber über Kunst lässt sich ja bekanntlich nicht streiten…
Aber der Reihe nach:
Bezirksanwalt Matt Murdock hat einen wichtigen Fall verloren und ist deshalb bei seinen Vorgesetzten in Ungnade gefallen. Dadurch bleibt ihm kaum noch Zeit, bei Nacht als Daredevil über die Straßen von New York zu wachen. Doch sein neuer Sidekick Blindspot lässt es sich nicht nehmen, allein auf Streife zu gehen. Schnell steckt der junge Held bis zum Hals in Schwierigkeiten, als er an einem Tatort eintrifft, der selbst dem Mann ohne Furcht einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
Ein Serienkiller namens Muse, der seine Opfer in ein Kunstwerk verwandelt, läuft Amok. Und als sich Jäger und Mörder näher kommen, schafft Matt es nicht zu vermeiden, dass sen nächstes Umfeld im Fokus des perfiden Sadisten landet.
Von Charles Soule, Ron Garney und Gorna Sudzuka in Szene gesetzt!
Hintergrund:
Daredevil war die der beliebteste Held im Marvel-Universum und dennoch stets eine Klasse für sich. Wie kaum ein anderer Maskierter hat er die kreativen Köpfe hinter den Kulissen zu Höchstleistungen inspiriert.
Alles begann mit Jack Kirbys Skizzen und Stan Lees Ideen von einem Jungen, der sein Augenlicht verliert, weil er einen Blinden retten und Bill Everett, geistiger Vater von Marvels erstem Held, dem Sub-Mariner. Da Bill für Ausgabe 1 zu viel Zeit benötigt hatte, übernahm Joe Orlando, ein Ex-Zeichner des berüchtigten EC-Verlags und ehemaliger Assistent von Cimic-Ikone Wally Wood.
Sein einstiger Meister, ebenfalls eine EC-Legende, löste Orlando nach wenigen Ausgaben ab. Wood wurde schließlich von keinem Geringeren als John Romita beerbte, der durch DD erste Bänder zu Spider-Man knüpfte.
Noch mehr Hintergrund zu Daredevil
In Daredevil (1964) 20 kam dann der Mann an Bord, der den scharlachroten Hüter des Rechts für Jahre prägen sollte. Gene „The Dean“ Colan setzte die Abenteuer von Matt Murdock von 1966 bis 1973 in Szene.
Im selben Zeitraum gaben sich kommende Star Autoren wie Roy Thomas, Gary Friedrich, der 18-jährige Gerry Conway und Steve Herber die Klinken in die Hand, nachdem Lee die Serie verlassen hatte.
Len Wein, Marv Wolfman und Jim Shooter folgten. Nachhaltigen Eindruck hinterließ ein anderer. Ab 1979 verlieh Newcomer Frank Miller dem Mann ohne Furcht Tiefe und Authentizität, wie sie nur wenige Comic-Figuren zuteil wird. Der begnadete Autor und Zeichner krempelte alles um, erfand neuen Charaktere und lieferte Blaupausen für packende Dramen abseits der üblichen Superhelden-Szenarien. Den Höhepunkt erreichte Miller an der Seite von Künstler David Mazzucchelli. Am Ende lag Matt am Boden und musste sich mit purer Willenskraft aus dem Staub erheben.
Junge, innovative Schreiben wie Kevin Smith, David Mack, Bruan M. Bendis und Ed Brubaker stellten Murdocks Leidensfähigkeit weiter auf die Probe.
Erst Mard Waid und die Zeichentalente Paolo Rivera und Chris Samnee brachten Leichtigkeit zurück, ohne die gewohnte hohe Qualität zu vernachlässigen.
Unter ihrer Regie machten Matt sogar seine Geheimidentität publik. Längst kommt es einem Ritterschlag gleich, Dardevil schreiben und gestalten zu dürfen. Daher schauten einige Fans skeptisch, als der relativ unbekannte Charles Soule die Nachfolge von Waid antrat, gleich einen Sidekick einführte, Matt zum Staatsanwalt machte und auf mysteriöse Weise sein Geheimnis wiederherstellte.
Details:
DAREDEVIL: SO FINSTER DIE NACHT
Panini Verlag
Autoren: Charles Soule
Zeichner: Goran Sudzuka | Chris Samnee | Ron Garney
Storys: All-New All-Different Marvel Point One 1 (Daredevil: Blindspot) | Daredevil 8-14