Deutschland-Premiere des Films beim DOK.fest München 2019
CLOSING TIME – Über den Film
Der Nachtimbiss „Kleine Gerichte mit Reis“ an einer Kreuzung unter der Stadtautobahn, mitten in Taipeh, Taiwan. Jeden Tag die gleichen Handgriffe, die gleichen Abläufe. Auf den Markt, den Preis von Wasserspinat diskutieren, das Wetter, kochen, die Gestalten der Nacht. Langsam lernt man die Gäste des Imbisses und die Anwohner kennen. Den Spieler, den Taxifahrer, ein Liebespaar, den zurückgelassenen Hund. Plansequenzen. Ebenso langsam verändert sich das Sehen, die Nachbarschaft wird vertraut, das Hören wird feiner. Es ist eine poetische Bilder- und Klanggeschichte wie eine lange Meditation. Eines Tages nimmt Mr. Kuo auf dem Rückweg vom Markt eine andere Autobahnausfahrt und alles kommt in Bewegung. Elena Alvarez
Zum Hintergrund
Im Anschluss zum Film plauderte die Autorin Nicole Vögele noch ein wenig aus dem Nähkästchen und beantwortete Publikumsfragen. Plan war, einen Film zu drehen, in dem das „normale Leben in Taiwan bei Nacht“ gezeigt wird. Das Lokal, das im Mittelpunkt des Films steht wurde dabei zufällig gefunden und kurzerhand als Mittelpunkt des Films gewählt.
Für mich war auffällig, dass die einzelnen Szenen immer ein bisschen länger waren als wir es gewohnt sind sind. Ein Grund für die beruhigende fast schon medidative Wirkung von Closing Time. Es scheinen aneinandergereihte Film-Stills zu sein, bis sich dann doch noch was bewegt.
Gefilmt wurde auf tatsächlichen, echten Film – ohne digitale Geräte!
Die Perspektive ist entweder sehr nah (close ups), so als ob man zur Szene dazu gehört oder aber die Szenerie ist weit weg, als ob man ein zufälliger Beobachter wäre.
Szenen sind beispielsweise Restaurants, die Küche, ein Tätowierer bei der Arbeit, eine Spielhalle. Auch Szenarien wie ein wütener Taifun oder ein Stück Styropor, dass durch die Luft gewirbelt wird.
Nach Aussagen von Vögele war das Hauptkonzept, dass es kein Konzept gab… Eine gewagte Aussage! Was sich richtig oder falsch anfühlte, wurde in genau dem Moment entschieden. Sound spielten ebenfalls eine große Rolle, die zuvor in Taiwan gesammelt wurden… Die Sounds waren offenbar ausschlaggebender als die mangelnde Sprachkenntnisse.
Hintergrund-Informationen
Produktion: A Beauvoir Films Production, Filmakademie Baden-Württemberg. Produzent: Aline Schmid, Marisa Meier. Länge: 116 min. Vertrieb: Taskowski Films.
Nicole Vögele – Gretzenbach/Schweiz, 1983
Vögele beginnt zunächst als Journalistin und Reporterin für das Schweizer Fernsehen zu arbeiten. Ab 2010 studiert sie Dokumentarfilm an der Filmakademie Baden Württemberg. Ihr Essayfilm NEBEL wird 2014 auf der Berlinale gezeigt.
CLOSING TIME: Spielzeiten und Infos:
Freitag | 10.05.2019 | 20:00 Uhr im City 2 | OmeU
Dienstag | 14.05.2019 | 19:00 Uhr im HFF – Kino 1 | OmeU
Freitag | 17.05.2019 | 21:00 Uhr im Rio 2 | OmeU
Samstag | 18.05.2019 | 11:30 Uhr im HFF – Kino 2 | OmeU
Alle Infos zum Film und zum DOK.fest: HIER