DOK.fest 2019 | THIRD CLASS TRAVEL

Zum Inhalt von Third Class Travel:

Will man etwas über ein Land erfahren, muss man es im wahrsten Sinne des Wortes „er-fahren“. Der Filmemacher Rodion Ismailov macht genau das und nimmt uns auf seine transsibirische Reise mit.

DOC.Guest | THIRD CLASS TRAVEL | Film-Still

Während der 16-tägigen Zugfahrt werden die Waggons der dritten Klasse für die Reisenden zum zweiten Zuhause. Draußen sinken die Temperaturen auf -40 Grad, drinnen wird geredet, gelacht, geweint und gesungen. Wir treffen Trinker und Träumer, Studenten, Großeltern, Arbeitskollegen und Familien, sitzend und liegend. Sie schälen Kartoffeln, spielen Gitarre, diskutieren Politisches und Privates und erzählen von den kleinen und großen Dingen des Lebens.
Im Mikrokosmus Zug entsteht ein vielschichtiges Porträt der russischen Gesellschaft im Alltag. Unterhaltsam und berührend. Einsteigen bitte! Noemi Schneider

Englischer/Originaltitel:
PLATZKART. Autor: Rodion Ismailov. Kamera: Mikhail Gorobchuk. Ton: Igor Inshakov. Schnitt: Igor Chupin. Produktion: Producing Centre. Produzent: Rodion Ismailov, Fridrikh Ku. Länge: 82 min. Vertrieb: Producing Centre

Rodion Ismailov aus Azerbaijan schloss 1998 sein Studium im Bereich „Regie“ an der Staatlichen Universität für Filmkunst und Fernsehen in St. Petersburg ab und arbeitet seitdem als Produzent und Regisseur.

Filmografie:

NOMADS, AZ, RU 2010, 52 Min.
MY KITH AND KIN, AZ, RU 2013, 63 Min

Spielzeiten von Third Class Travel

Montag
13.05.2019 | 19:00 | Rio 2 | OmeU
Donnerstag
16.05.2019 | 17:00 | Filmmuseum | OmeU

Weitere Infos zum DOC.fest München 2019: HIER!

CLOSING TIME | DOK.fest 2019

Deutschland-Premiere des Films beim DOK.fest München 2019


DOK.fest 2019 | CLOSING TIME | Filmstill

CLOSING TIME – Über den Film

Der Nachtimbiss „Kleine Gerichte mit Reis“ an einer Kreuzung unter der Stadtautobahn, mitten in Taipeh, Taiwan. Jeden Tag die gleichen Handgriffe, die gleichen Abläufe. Auf den Markt, den Preis von Wasserspinat diskutieren, das Wetter, kochen, die Gestalten der Nacht. Langsam lernt man die Gäste des Imbisses und die Anwohner kennen. Den Spieler, den Taxifahrer, ein Liebespaar, den zurückgelassenen Hund. Plansequenzen. Ebenso langsam verändert sich das Sehen, die Nachbarschaft wird vertraut, das Hören wird feiner. Es ist eine poetische Bilder- und Klanggeschichte wie eine lange Meditation. Eines Tages nimmt Mr. Kuo auf dem Rückweg vom Markt eine andere Autobahnausfahrt und alles kommt in Bewegung. Elena Alvarez

Zum Hintergrund

Im Anschluss zum Film plauderte die Autorin Nicole Vögele noch ein wenig aus dem Nähkästchen und beantwortete Publikumsfragen. Plan war, einen Film zu drehen, in dem das „normale Leben in Taiwan bei Nacht“ gezeigt wird. Das Lokal, das im Mittelpunkt des Films steht wurde dabei zufällig gefunden und kurzerhand als Mittelpunkt des Films gewählt.

Für mich war auffällig, dass die einzelnen Szenen immer ein bisschen länger waren als wir es gewohnt sind sind. Ein Grund für die beruhigende fast schon medidative Wirkung von Closing Time. Es scheinen aneinandergereihte Film-Stills zu sein, bis sich dann doch noch was bewegt.

Gefilmt wurde auf tatsächlichen, echten Film – ohne digitale Geräte!
Die Perspektive ist entweder sehr nah (close ups), so als ob man zur Szene dazu gehört oder aber die Szenerie ist weit weg, als ob man ein zufälliger Beobachter wäre.
Szenen sind beispielsweise Restaurants, die Küche, ein Tätowierer bei der Arbeit, eine Spielhalle. Auch Szenarien wie ein wütener Taifun oder ein Stück Styropor, dass durch die Luft gewirbelt wird.
Nach Aussagen von Vögele war das Hauptkonzept, dass es kein Konzept gab… Eine gewagte Aussage! Was sich richtig oder falsch anfühlte, wurde in genau dem Moment entschieden. Sound spielten ebenfalls eine große Rolle, die zuvor in Taiwan gesammelt wurden… Die Sounds waren offenbar ausschlaggebender als die mangelnde Sprachkenntnisse.

Hintergrund-Informationen

Produktion: A Beauvoir Films Production, Filmakademie Baden-Württemberg. Produzent: Aline Schmid, Marisa Meier. Länge: 116 min. Vertrieb: Taskowski Films.
Nicole Vögele – Gretzenbach/Schweiz, 1983

Vögele beginnt zunächst als Journalistin und Reporterin für das Schweizer Fernsehen zu arbeiten. Ab 2010 studiert sie Dokumentarfilm an der Filmakademie Baden Württemberg. Ihr Essayfilm NEBEL wird 2014 auf der Berlinale gezeigt.

CLOSING TIME: Spielzeiten und Infos:

Freitag | 10.05.2019 | 20:00 Uhr im City 2 | OmeU
Dienstag | 14.05.2019 | 19:00 Uhr im HFF – Kino 1 | OmeU
Freitag | 17.05.2019 | 21:00 Uhr im Rio 2 | OmeU
Samstag | 18.05.2019 | 11:30 Uhr im HFF – Kino 2 | OmeU

Alle Infos zum Film und zum DOK.fest: HIER